Theatrales Philosophieren bei den Berliner Denkspielplätzen

Im zweiten Halbjahr steht bei den Berliner Denkspielplätzen die Verbindung von Theater und Philosophie im Vordergrund. Gestartet sind wir am
1. März mit dem Schauspieler Cielo Faccio und Eva in der Adolf-Glassbrenner-Schule (wegen eines BVG-Streiks) mit einem Vormittag zum Thema Kunst. Margarethe Finger hat wieder unterstützt. Die Gruppe stellte schnell für sich fest, dass an der Schule eine ganze Menge Kunst vorhanden ist und arbeitete eine regelrechte Kunsttheorie aus. Dabei half immer wieder die darstellende Annäherung ans Thema wie etwa die Aufführung von Standbildern zu Kunst und Nicht-Kunst in der Aula und die Auseinandersetzung damit. Einige Fragen mussten offen bleiben: Ist ein Einkaufswagen, der in ein Motiv von Monet hineinmontiert wird, Kunst, ein realer Einkaufswagen aber nicht? Kann ein Mülleimer auch Kunst sein, wenn er mit viel Aufwand hergestellt wurde – sofern das für Kunst wichtig ist? Kann am Ende alles Kunst sein?

Am 21. März kam die Gruppe der Selma-Lagerlöf-Grundschule dann, wie geplant, zu Franziska und Cielo ins FEZ-Berlin, wo sich von 9 bis 13 Uhr alles um den Tod drehte – angefangen bei Beerdigungsritualen aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten über das theatralen Durchspielen bisheriger und künftiger Lebensläufe bis hin zu individuellen Jenseitsvorstellungen und dem Übertritt dorthin. Ein Vormittag mit viel Bewegung, erdachten Spielräumen und Raum für Gedanken zum Thema.

Das nächste Mal treffen wir uns bei den Shakespeare Kids im Theater am Insulaner. Dann stehen die Themen Glück und Berufe auf dem Programm. Wir sind gespannt, wie theatrale Zugänge die Reflexion dieser Themen erweitern werden. (E. S.)