Abschluss der Outlaw-Akademie 2012

Foto: Eva Stollreiter / Die kleinen Denker

Fragt man Kinder im Alter von 4 oder 5 Jahren danach, was ein Freund ist, können die Antworten unter anderem so ausfallen: „Rosa ist mein Freund, weil ich etwas so Schönes für sie gebastelt habe“, oder auch „Ein Freund ist, wenn er tut, was ich will.“ Gleichviel, für wie gelungen man diese Erklärungen halten mag: Rückfragen dazu, was ein Begriff bedeutet, regen Kinder dazu an, über die Wörter, die sie benutzen, nachzudenken. Wenn Kinder die Bedeutung ihrer Begriffe dann auch noch ausformulieren, ist die „Begriffsanalyse“ schon in vollem Gange.

Fortbildung3

Foto: Eva Stollreiter / Die kleinen Denker

 

Wie man Kinder im Kita-Alter auf spielerische Weise zum Nachdenken und Sprechen über die Welt, wie sie sie sehen, anregen kann, war unter anderem Gegenstand der ErzieherInnen-Akademie 2012 der Outlaw gGmbH Berlin. In ihr widmeten sich 12 ErzieherInnen aus 4, später 5 Kitas des Trägers acht Monate lang dem Philosophieren mit jüngeren Kindern. Zur letzten Sitzung der Fortbildung brachten sie unter anderem obige Zitate zum Thema Freundschaft mit. Der Nachmittag war der Supervision gewidmet, der Rück-, aber auch der Vorschau. Am seinem Ende stand eines fest: An den Outlaw-Kitas wird nach Abschluss der Schulung weiter philosophiert, ob situationsabhängig oder in eigens eingerichteten Wunderstunden, die für alle Kinder einer Kita offen sind.

Zum Abschluss zeigte die Seminarleiterin Eva Stollreiter den Teilnehmern noch das Bilderbuchkino „Die Elefantenwahrheit“ von Martin Baltscheit. Es verweist auf den Umstand, dass das, was wir für wahr halten, immer auch von unserem Standpunkt abhängt. Die Kinder von ihrem Standpunkt abzuholen und mit ihnen über ihre Welt zu reden, sorgt schließlich auch für eins: Dass sie sich wahr- und ernstgenommen fühlen. Und das ist mindestens ebenso wichtig wie der unmittelbare Erkenntniszuwachs.